Im Juli 2020 setzte bei mir eine spontane Kundalini-Aktivierung ein. Ich möchte hier gern etwas von meinem Erleben dessen teilen. Vielleicht geht es dir ja auch gerade so, dass du glaubst, du befindest dich in einer körperlichen und seelischen Ausnahmesituation.
Die Kundalini, unsere sogenannte "Schlangenkraft" (warum auch immer, ich habe davon jedenfalls nichts wahrgenommen), ist eine Art kosmische oder göttliche Energie, die uns allen innewohnt, jedoch nicht vollständig in uns wirkt, eben bis sie sich ab einem gewissen Grad in deiner seelischen Entwicklung aktiviert oder aktiviert wird.
Es ist ein zutiefst körperlicher Prozess, der das geistig-emotionale und Nerven-System mit einschließt. So durfte ich es erleben. Als würde der Kosmos auf einen Schlag in die Materie einströmen und das Oberste nach unten kehren und das Unterste nach oben, was oftmals mit starken Gefühlen von Kontrollverlust verbunden ist, da der Körper teilweise nicht mehr gehorcht.
Nach meiner eigenen Erfahrung wütet diese Kundalini-Energie in Schüben über mehrere Jahre und entfernt alles, was nicht wirklich zu einem selbst gehört bzw. holt natürlich auch alles hervor, was dich ausmacht. Anfänglich lässt sich manchmal sehr schwer damit umgehen, da die Energien explosiv sind. Und natürlich werden auch alle möglichen Ängste, behindernde Gedankenstrukturen und dunkle, unbewusste Facetten an die Oberfläche geholt.
Hier einige der Symptome und Begebenheiten in dieser wahnsinnigen Zeit:
Es begann bei mir mit ständigen Schwindelattacken und dem Gefühl, nicht mehr richtig "da", außerhalb meines Körpers und von meiner Außenwelt vollkommen abgetrennt zu sein. Hinzu kamen extreme Hitzeattacken, Fieberzustände mit massivem Schwitzen, und auf dieses innere Feuer folgte oftmals darauf ein krasses Kälte-Gefühl, oftmals für mehrere Stunden.
Teilweise spürte ich gigantische Kräfte und eine Motivation in den Tag zu starten, die zum Bäume ausreißen anmuteten. Energien, die regelrecht bis zum Himmel schossen. Mit anschließender Erschöpfung, sodass ich gelegentlich auf der Stelle einschlief.
Hinzu kamen emotionale Zustände - sagen wir wie in der Pubertät - himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt, ständiges Heulen. Und immer wieder innere Angstzustände. Einhergehend mit Zittern und Vibrieren am ganzen Körper. Das kam manchmal wie aus dem Nichts oder ausgelöst durch Situationen oder Informationen im Außen. Intensives Träumen und Schlafen bis zu 10 Stunden und länger, mit dem Gefühl, einfach nicht aufwachen zu können.
Oft nahm ich Dinge wahr, die "augenscheinlich" gar nicht da waren, vor allem sah und träumte ich Schlangen und Lichtblitze. Öfter hatte ich Summen, Pfeiftöne und Vibrationen im Ohr. Immer wieder überkam mich das Gefühl, herumzuschweben, vollkommen außerhalb des Körpers zu sein. Und immer mehr spürte ich das parallele Existieren mehrerer Welten, Bewusstseinsebenen bzw. Dimensionen, die sich kreuzten und dann wieder trennten.
Auf der anderen Seite waren da ekstatische Zustände beim Tanzen, bei bestimmter Musik und in der Natur, als hätte ich Drogen genommen. Immer mehr ereilte mich dann dieses wunderbare Gefühl des vollkommenen inneren Friedens und einer immensen Erleichterung wie nach einer Befreiung, wie in einem Traum.
Jeder Tag glich einem neuen Abenteuer. Ein Leben von Moment zu Moment. Jeder Widerstand kam einem Kampf gleich. Das Einzig Mögliche war: Präsent zu sein!
Hintergrundbild: Stromboli, Insel und Vulkan nördlich von Sizilien